Köln, Odonien
Sprache bringt die Welt „auf den Begriff“, und diese Begriffe prägen unser Bild von der politisch-sozialen Wirklichkeit und beeinflussen unser Verhalten. „Framing“, „Nudging“ und „Wording“ stehen für manipulative Praktiken von Sprache und das Potential, unser Denken und Fühlen vorzuprägen und bestimmten Machtinteressen unterzuordnen. Besonders bei identitätspolitischen Fragestellungen wird erbittert um die Deutungshoheit von Begriffen und ihren Konnotationen gefochten: Welche Sprache verletzt andere? Wie kann Sprache Anerkennung und Toleranz transportieren? Wer darf wie was sagen? Was darf „man“ überhaupt noch sagen? Welche Sprache findet öffentliches Gehör? Wie kann Sprache bestehende Machtverhältnisse und Realitätsbilder verändern?
TRANSMITTER begibt sich mitten hinein in diese identitätspolitischen Grabenkämpfe um die Sprache, die gleichsam von links und rechts geführt werden.
Das mixed-abled Ensemble von TRANSMITTER lädt die Zuschauenden ein, selbst eine Umwandlung vorzunehmen von einer (Seh-) Erfahrung hin zur Beschreibung. Wo liegen auf diesem Weg die Stolpersteine und Grenzen in der Form? Wo wird aus Beschreibung Interpretation? Wo bildet Sprache zwangsläufig Kategorien? Und wo finden subjektives Empfinden und Emotionen statt.
TRANSMITTER ist mit der formalen Prämisse „Aesthetics of Access“ entwickelt. Eine Audiodeskription für blinde Menschen ist kreativ in das Stück integriert und wird gleichsam auch in seiner Form thematisiert. Im Anschluss an die heutige Vorstellung besteht die Möglichkeit eines Publikumsgesprächs.
Transmitter ist die 2. Bühnenproduktion des RoboLAB – Labor für inklusive Kunst und Kultur.
Zugänglichkeit: Audiodeskription ist in das Stück integriert. Vorstellung und Publikumsgespräch werden am 19.08. in Gebärdensprache und Leichte Sprache verdolmetscht.
Tickets für die Performance gelten für alle RoboLAB Veranstaltungen am selben Tag (außer RoboLAB Academy).
Weitere Informationen
Tickets gibt es hier
Weitere Informationen zur Barrierefreiheit