Figurentheater-Kolleg
Eingetragen von Figurentheater-Kolleg am 08.12.2022 13.34 Uhr

„Ich denke sowieso mit dem Knie“, pflegte Joseph Beuys zu sagen. Ganz im Sinne Michael Tschechows, Neffe des berühmten Dramatikers Anton Tschechow und Mitglied des Moskauer Künstlertheaters, dessen Schauspielmethode wir an diesem Wochenende entdecken wollen. Denken ist ein ganzkörperliches Phänomen. Es macht für den Schauspieler einen Quantensprung. Noch schärfer formuliert: Es ist conditio sine qua non, um auf ein Level zu gelangen, dass über das Stadium eines begeisterten Laien hinausgeht. 

– Da ist zunächst das Denken in der Figur. Hier besteht die „Falle“ darin, nur auf den Text zu starren. Gesprochene Worte sind aber das Resultat einer ununterbrochenen Folge von Vorgängen, die ständig in uns ablaufen. Wir reagieren – bewusst oder unbewusst – auf alles, was von außen auf uns einwirkt, besonders natürlich auch auf das, was in unserer Anwesenheit „gesprochen“ wird.

Es gibt ein Leben jenseits des eigenen Textes! – Denken bedeutet aber auch das Bewusstsein des Darstellers über die Gesamtsituation, in der Gesamtarchitektur der Szene und des Abends. Im Sinnzusammenhang des Textes oder der Erzählung, die wir – gemeinsam – entwickeln. So wie gute Musik nur entstehen kann, wenn man auf die Mitmusizierenden hört und nur dann, wenn man auch die Architektur der Partitur begreift, so ist es auch bei einem Theaterabend. 

Michael Tschechow – und mir! – ist es wichtig, SchauspielerInnen zu künstlerischen Persönlichkeiten auszubilden, die sich bewusst in einem Gesamtgefüge bewegen, ohne darüber den eigenen Impuls zu verlieren.

Fr 18-21 Uhr, Sa/So 9.30-16.30 Uhr

Kosten: 130 €

Weitere Infos unter: 

www.figurentheater-kolleg.de 

Weitere Termine: 28.01.2023 09:30 Uhr, 29.01.2023 09:30 Uhr
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