"Autochrom zum Anfassen" ist das neue Programm des Jazz-Trios Autochrom (Luise Volkmann - Saxophon; Athina Konthou - Bass; Mariá Portugal - Schlagzeug) zwischen Improvisation, Songs und Theater. In der Zusammenarbeit mit dem Bauturm-Dramaturg René Michaelsen und dem Regisseur Frederik Werth entsteht ein Abend im Zeichen des Wunsches, die fest zementierten Verhaltensnormen eines Jazz-Konzerts aufzubrechen und mit Lust an der Abweichung zu hinterfragen.
Jazzkonzerte folgen in der Regel einem strengen Coolness-Protokoll: Die Musiker*innen präsentieren sich den Zuhörenden im Modus maximaler Gelassenheit, die Interaktion zwischen Bandstand und Publikum bleibt minimal. "Autochrom zum Anfassen" will diese kühle Grundsituation nicht als verbindlichen Standard hinnehmen und stattdessen die Grundfragen jedes Konzerterlebnisses adressieren: Wonach sehnen wir uns? Was wollen wir von der Musik? Wie soll sie Teil an unserem Leben haben? Auf dieser Basis entsteht ein neues performatives Konzertformat, das zum Lachen und Weinen, zum Mitmachen und zur Missachtung der Bühnengrenzen auffordert. Ein Programm, in dem Platz für das Publikum ist.
Wir wollen etablierte Konzertformate proaktiv ändern und damit zukunftsfähig machen. Taugt der klassische Zuschnitt des Jazz-Konzerts noch zur Mobilisierung für den gesellschaftlichen Aufbruch? Kann sich nicht auch der Rahmen des Konzertes an soziale Bedürfnisse anpassen? Mit vereinter Visionskraft machen Autochrom und das Theater im Bauturm die Musik zum Ort unverhoffter Begegnungen - und ermöglichen ihr damit, die Gesellschaft dort aufzufangen, wo sie sich nach Unterstützung und Zuneigung sehnt.
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