Volksbühne am Rudolfplatz, Aachener Straße 5, 50674 Köln
Millowitsch. Endlich wieder lachen
Ein Theaterstück über das Phänomen Willy Millowitsch
Eine Gemeinschaftsproduktion von Theater im Bauturm, Volksbühne am Rudolfplatz und Kölner KulturAbo/ Verein Freie Volksbühne
Regie Nina Gühlstorff | Ausstattung Lena Thelen | Regieassistenz Erika Walter | Produktionsleitung Asta Nechajute | Text Nina Gühlstorff, Roger Schmelzer, Laurenz Leky, René Michaelsen
Mit Annette Frier, Susanne Pätzold, Nicole Kersten, Darja Mahotkin, Laurenz Leky, René Michaelsen, Kurt Fuhrmann und Henning Krautmacher
„Jehn'se Herr Millowitsch! Jehn'se auf de Ämter, se kriejen alles was se brauchen – ich habe ›Avis‹ jejeben. Und bauen'se so schnell wie möglich, daß de Leute wieder was zu lachen haben. Und für de Premiere hätt' ich jern zwei Karten, aber Freikarten bitte!“
Mit diesen Worten ebnete Konrad Adenauer im Mai 1945 den Weg für die Wiedereröffnung des Volkstheaters Millowitsch – und damit für eine der größten Erfolgsgeschichten des deutschen Volkstheaters. 80 Jahre später bringen Annette Frier, Henning Krautmacher, Susanne Pätzold, Nicole Kersten, Laurenz Leky und René Michaelsen unter der Regie von Nina Gühlstorff dieses außergewöhnliche Kapitel Kölner Theatergeschichte auf die Bühne und nähern sich von dort aus dem Protagonisten der berühmten rheinischen Theaterdynastie. In einer Mischung aus dokumentarischen Szenen und einer Neufassung des historischen Schwanks "Das Glücksmädel" erleben die Zuschauer:innen Willy Millowitsch als Schauspieler, Theaterleiter, Geschäftsmann und Privatmensch. Dabei geht es nicht nur um die Strahlkraft seiner Persönlichkeit, sondern auch um die Faszination des Volkstheaters als gesellschaftliches Lagerfeuer – damals wie heute.
Themen mit regionalem Fokus haben im Theater im Bauturm Tradition: In den vergangenen Spielzeiten ging es bereits um Trude Herr, den Schimpansen Petermann, die Alexandersittiche im Kölner Stadtgebiet, den Grüngürtel oder die Spuren des Kolonialismus im Stadtbild Kölns. Unter der Regie von Nina Gühlstorff, deren Inszenierung "Petermann! Eine kölsche Paranoia" seit 2017 erfolgreich am Bauturm läuft, steht nun mit Willy Millowitsch eine besonders gewichtige Kölner Ikone im Fokus - und zwar nicht irgendwo, sondern am Ort ihres Wirkens: dem ehemaligen Volkstheater Millowitsch, heute Volksbühne am Rudolfplatz. Kein Saal würde sich besser anbieten, um eine Frage aufzuwerfen, deren Dringlichkeit angesichts multipler Krisenerfahrungen und Bedrohungsszenarien allzu leicht vergessen wird: Wie können wir im Lachen wieder zusammenfinden und gesellschaftliche Spaltungen überwinden?