Orangerie Theater Köln
Eingetragen von tanz.tausch am 07.02.2020 12.23 Uhr

Mit 40 Jahren überdenken die meisten Frauen ihr Leben, beenden die meisten Tänzerinnen zwangsläufig ihre Karriere. Sie haben einiges an Verletzungen, Schmerzen und Brüchen erlebt, die äußerlich und innerlich Narben hinterlassen haben. Teils durch Gewalt, selbst zugefügt oder von anderen ausgeübt. 

 

FRACTURA ist ein Brückenschlag von Kolumbien/Südamerika nach Deutschland/Europa. Eine Reise durch die seelischen und körperlichen Verletzungen einer emigrierten Tänzerin, die, dem Schmerz zum Trotz, nicht vom Tanz lassen kann! Biographische Brüche, Verletzungen, Narben, der Kampf um die Identität und die Rolle als Frau, Perfektion des Tanzes und immer wieder Aufbäumen. Seelisch wie körperlich... 

 

Wir kennen das alle: erst durchzuckt der Schmerz den Körper, und nach dem Schock, die Angst, dass etwas bleiben wird von dieser Verletzung, etwas was sich nicht mehr wiedergutmachen lässt, was der Körper nicht verzeiht und womit man ab sofort klar kommen muss. Man konsultiert den Arzt, um Gewissheit zu bekommen und Heilung zu beschwören. 

 

Und dann prallen da zwei Welten aufeinander: Die eine sachlich präzise mit klaren Angaben, kühlen Messungen und scharfen Bilder. Die andere bedacht auf die Unversehrtheit der Oberfläche, die Uneingeschränktheit der Beweglichkeit und des Lebens. In FRACTURA werden diese beiden Perspektiven gegenübergestellt: Die Lebensgeschichte von Bibiana Jiménez, eng verwoben mit ihrer Tanzkarriere und Migrationsgeschichte, wird in Röntgenbildern, Live-Zeichnungen der Norwegischen Künstlerin Katarina Caspersen und ehemals getanzten Partien gezeigt. Immer wieder erfolgt der Abgleich mit heute: Verpasste Chancen, große Glücksmomente und Soli, die durch die jahrelange Erfahrung des Körpers an Intensität gewinnen und zu berührenden Momenten führen. 

 

Ein Kampf zwischen den sachlich-faktischen Aufzählungen und dem Wunsch, der Vergänglichkeit mit seinem Verfall und Ge-Zer-brechen zu trotzen, beginnt - als Zuschauer sehen wir beide Seiten. Ein emotionales Ungleichgewicht, in dem der tanzende Körper nur verlieren kann, während der Mensch ein beeindruckendes Plädoyer gegen die Selbstaufgabe entwirft. 

 

Cast:  

Regie/Konzept: Andrea Bleikamp 

DarstellerIn/Choreographie: Bibiana Jimenez 

Dramaturgie/Text: Rosi Ulrich 

Live-Zeichnungen: Katarina Caspersen 

Video: Jens Standke 

Ausstattung: Claus Stump 

Musik: Timo Reuber 

Licht: Jan Wiesbrock / Peter Behle  

Technik: Jens Kuklik 

PR: mechtild tellmann kulturmanagement 

ÖA: neurohr & andrä GbR 


Gefördert durch Kulturamt der Stadt Köln, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.  

Eine Produktion des WEHR51, in Kooperation mit Freihandelszone - ensemblenetzwerk köln und Orangerie Theater, Köln.

Weitere Termine: 13.05.2020 20:00 Uhr, 14.05.2020 20:00 Uhr, 15.05.2020 20:00 Uhr, 20.03.2020 20:00 Uhr, 21.03.2020 20:00 Uhr, 22.03.2020 18:00 Uhr
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