Mentoring-Programm
Frist: 9. August 2022
Das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste schreibt, bestärkt durch den Erfolg der ersten Runden, zum dritten Mal ein Mentoring-Programm aus. Das von der Kunststiftung NRW geförderte und mitinitiierte Programm ermöglicht erfahrenen freien Gruppen / Ensembles aus Nordrhein-Westfalen für die Dauer von ca. einem Jahr produktionsunabhängig und themenspezifisch mit Mentor*innen ihrer Wahl zusammenzuarbeiten.
Zielsetzungen des Programms
Das Mentoring-Programm richtet sich an freie Gruppen / Ensembles in NRW, die seit mindestens fünf Jahren professionelle, ideenreiche Arbeit leisten. Es ermöglicht den Raum für eine Denktiefe, die im Produktionsalltag oft fehlt. Ausdrücklich möglich ist eine Phase des Experiments, die jenseits der sonstigen Arbeit liegt. Jedoch muss klar erkennbar sein, wie sich das gewählte Vorhaben innerhalb der künstlerischen Biographie der jeweiligen Gruppe / des Ensembles verorten lässt.
Inhaltlich gibt es keine Einschränkung. Explizit förderfähig sind auch außergewöhnliche Vorhaben im Feld von Theorie und Praxis, transdisziplinäre Kollaborationen, wissenschaftliche Begleitung künstlerischer Konzeptionen, die das jeweilige künstlerische Profil einer Gruppe / eines Ensembles schärfen und weiterentwickeln.
Als Mentor*innen kommen Expert*innen aus allen künstlerischen Bereichen, aber ausdrücklich auch aus anderen Disziplinen, wie den Wissenschaften, dem Sport, der Wirtschaft, etc. infrage. Das Mentoring dient sowohl der Vertiefung und Erweiterung bestehender Arbeitsansätze und Konzeptionen als auch der Erschließung neuer Ideenfelder. Explizit erwünscht sind international ausgerichtete Partnerschaften.
Idealerweise sind die Mentor*innen an der Entwicklung des Mentoring-Konzeptes beteiligt.
Entscheidend ist die nachhaltige Wirksamkeit des Vorhabens auf die konkrete künstlerische Arbeit. Es ist jedoch ausdrücklich nicht als Ersatz für unmittelbare Produktionsarbeiten gedacht.
Wie und wo sich Ensembles / Gruppen und Mentor*innen begegnen, und ob Workshops, Klausuren oder moderierte Gespräche stattfinden, obliegt den Antragsteller*innen selbst.
Bewerbungsvoraussetzungen
- Die Förderung richtet sich an freie Gruppen / Ensembles, die in Nordrhein-Westfalen ihren Arbeitsschwerpunkt haben und seit mindestens fünf Jahren professionell zusammenarbeiten
- Mentor*innen und Mentees werden vergütet und sind im Rahmen der Fördersumme zu budgetieren
- Einreichung einer Konzeption beim NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste von max. 3 DIN A4-Seiten sowie aufschlussreiche Darstellung zur Arbeit der Gruppe/des Ensembles von max. 1 DIN-A4-Seite
- Vorausgesetzt wird eine differenzierte inhaltliche Erläuterung zum geplanten Mentoring und dessen
- Verbindung zur bisherigen Arbeit sowie eine konkrete Begründung zur Auswahl der Mentor*innen
- Konzepte mit mehreren Mentor*innen sind möglich.
- Einreichung eines Ausgabenplans mit Auflistung aller Honorare für die Gruppenmitglieder und für die Mentor*innen, sowie Sachkosten (Raummiete, Materialkosten, Reisekosten, evtl. Übernachtungskosten).
- Die Honoraruntergrenze des Bundesverbands Freie Darstellende Künste ist für künstlerische Leistungen zu berücksichtigen.
- Verbindliche Teilnahme an vier Netzwerktreffen (zwei in Präsenz - zwei digital) durch mindestens eine*n Vertreter*in der ausgewählten Gruppen / Ensembles. Die Teilnahme der Mentor*innen an den Treffen ist ausdrücklich gewünscht.
Förderbedingungen
Die Förderhöhe beträgt pro Ensemble 12.000 - 16.000 Euro – davon sind jeweils 2.000 Euro als Overhead-kosten u.a. für die Teilnahme an den Netzwerktreffen anzusetzen.
Es handelt sich um eine Festbetragsförderung, die das Projekt zu 100 Prozent abdeckt. Das Mentoring-Programm ist nicht mit anderen Förderungen kombinierbar.
Einreichfrist ist der 9. August 2022 (23:59 Uhr).
Bewerbungen müssen ausschließlich per Mail an mentoring@nrw-lfdk.de geschickt werden.
Weitergehende Informationen
Die Organisation der Arbeitstreffen erfolgt durch die Projektleitung des NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste. Die Arbeitsprozesse werden fortlaufend durch die Projektleitung evaluiert.
Eine Informationsveranstaltung per Zoom findet am 25. Mai 2022 von 10-12 Uhr statt. Die Anmeldung zur
Veranstaltung erfolgt per Mail an: mentoring@nrw-lfdk.de.
Ein Fachgremium von Expert*innen, die vertraut mit der Freien Szene sind, wird im September bis zu acht Gruppen / Ensembles für das Mentoring-Programm auswählen. Die Vorhaben können ab Oktober 2022 beginnen und sollten bis Oktober 2023 abgeschlossen sein.
Projektleitung und Ansprechpartner für Nachfragen und Beratung:
Harald Redmer
mentoring@nrw-lfdk.de
Bisher geförderte Vorhaben und Evaluationen
Geförderte Vorhaben und Evaluation 2020
Die Jury hat am 29. Juni 2020 über die Förderanträge zum Mentoring-Programm entschieden.
Das Programm wurde in dieser Runde noch stärker nachgefragt als ohnehin schon beim letzten Mal. Es standen 28 Anträge zur Diskussion. Die Kunststiftung NRW und das Landesbüro sehen dies als Beleg für die Notwendigkeit nicht produktionsgebundener Förderformate gerade auch für Gruppen und Ensembles, die bereits über eine längere Arbeitsbiografie verfügen. Die Jury hob die Vielfältigkeit der Förderansätze und das gute konzeptionelle Niveau der Anträge hervor. Das inhaltliche Spektrum der beantragten Vorhaben steht damit auch für die Vielfältigkeit der Freien Darstellenden Szene in NRW generell.
2020 erhielten folgende Ensembles / Gruppen eine Förderung:
- Alfredo Zinola Productions
- Artman&Duvoisin
- Cheers for Fears
- Jungyun Bae, Tümay Kılınçel, Cornelius Schaper
- Polar Publik
- Progranauten
- pulk fiktion
- TheatreFragile
Das NRW Landesbüro hat die Durchführung der Projekte begleitet und im Oktober 2019 eine > Auswertung des Programms veröffentlicht.
Geförderte Vorhaben und Evaluation 2018
Im April 2018 wurde das Mentoring-Programm erstmals ausgeschrieben. Bis zum 20. Mai 2018 bewarben sich 23 Gruppen und Ensembles.
Die fünfköpfige Jury bestand aus Holger Bergmann (Geschäftsführung Fonds Darstellende Künste, Berlin) Kathrin Ebmeier (freischaffende Künstlerin, Köln), Katja Grawinkel-Claasen (Dramaturgie Forum Freies Theater, Düsseldorf), Fabian Sattler (Regisseur und Vorstand Maschinenhaus, Essen) und Ludger Schnieder (Künstlerische Leitung Pumpenhaus, Münster) und tagte am 19. Juni 2018.
Das qualitative Niveau aller eingereichten Anträge bewertete die Jury als sehr zufriedenstellend. Insbesondere wurde die Unterschiedlichkeit der formulierten Anliegen positiv hervorgehoben. Auffälliger Bedarf für ein Mentoring wurde im Bereich Digitalisierung angemeldet. Bemerkenswert auch, dass aus dem Bereich Neuer Zirkus gleich mehrere Anträge eingereicht wurden.
2018 erhielten folgende Ensembles / Gruppen eine Förderung:
- Drama Köln
- Community Art Works
- Futur 3
- I Can Be Your Translator
- Overhead Project
- Formation Silvia Jedrusiak
- tanzfuchs PRODUKTION
Das NRW Landesbüro hat die Durchführung der Projekte begleitet und im Oktober 2019 eine > Auswertung des Programms veröffentlicht.
