Krise bewältigen - Perspektiven schaffen: Positionspapier anlässlich der Kommunalwahl 2020
27.07.2020 Die freie Kunst- und Kulturszene ist von den Auswirkungen der Corona-Pandemie weiterhin besonders heftig betroffen. Trotz vieler - sehr begrüßenswerter - Hilfsmaßnahmen sind viele Künstler*innen und Kunsteinrichtungen nach wie vor existentiell bedroht. Mitten in der noch lange nicht überwundenen Krise findet am 13. September 2020 in Nordrhein-Westfalen die Kommunalwahl statt, bei der die Weichen für lokale Kulturpolitik in den kommenden fünf Jahren gestellt werden.
Anlässlich der Wahl hat das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste im Dialog mit kommunalen Künstler*innen-Initiativen ein Positionspapier entwickelt. Unter dem Titel „Kunst und Kultur vor Ort: Krise bewältigen - Perspektiven schaffen“ fasst das Papier Forderungen, Sorgen und Anregungen der freien Kunst- und Kulturszenen in den Städten zusammen. Das Landesbüro ruft außerdem dazu auf, kommunale Künstler*innen-Netzwerke in die Entwicklung zukünftiger Maßnahmen miteinzubeziehen. Die Expertise der Netzwerke gilt es für ein partnerschaftliches kommunales Handeln zu nutzen - innerhalb der Krise und darüber hinaus.
Die Kommunen sind wichtiger Grundpfeiler und Herzstück für die Kulturförderung. Ohne eine lokale Verankerung und eine starke kommunale Unterstützung, kann die Szene nicht (über)leben. Nicht zuletzt deshalb organisiert das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste seit 2017 den „Arbeitskreis Kommunale Initiativen“, in dem zahlreiche, teils spartenübergreifende, kommunale Netzwerke der Freien Szene Nordrhein-Westfalens vertreten sind.
Mitglieder des Arbeitskreises sind: Initiative Freie Darstellende Künste Bielefeld, Freie Kulturszene Bochum e.V., )) freies netz werk )) KULTUR e.V. Wuppertal, Freie Szene Düsseldorf, Interessenvertretung der freien professionellen Tanz- und Performancekünstler*innen in Essen, Kulturelle Marketing Initiative Essen, Initiative Freies Theater Köln, Kultursprung e.V., Duisburg, moNOkultur - Initiative der Freien Kulturszene Münster und dott - Netzwerk Dortmunder Tanz- und Theaterszene.
Weitere Positionierungen zum Thema:
Unter dem Titel "Kommunale Kultur schützen, Kulturschaffende unterstützen, kommunale Infrastruktur erhalten!" rufen auch die beiden NRW Kultursekretariate, als Zusammenschlüsse von fast 100 großen, mittleren und kleinen Mitgliedskommunen sowie der beiden Landschaftsverbände, in einer Stellungnahme vom 21. April 2020 gemeinsam dazu auf, den Städten und ihren Kulturszenen verstärkt zu Hilfe zu kommen.
> Zur Stellungnahme der NRW Kultursekretariate (PDF)
Der Kulturausschuss des Städtetages NRW fordert mit seinem Statement "Kulturelle Infrastruktur in der Krise schützen!" vom 8. April 2020 unter anderem einen kommunalen Rettungsschirm für die Städte und Gemeinden, um die mit der Krise verbundenen erheblichen Einnahmeverluste und Aufwendungen bewältigen zu können.