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NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste e.V.

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Eine pangalaktische Parabel zur Globalisierung der Wohnungen / Pangalaktisches Theater

Allianz der Freien Künste: Ohne ernstzunehmende Nachbesserung ist den Soloselbstständigen nicht geholfen

18.11.2020 Gemeinsam mit den 19 in der Allianz der Freien Künste organisierten Bundesverbände, fordert der Bundesverband Freie Darstellende Künste in einer am 16. November 2020 veröffentlichten Pressemitteilung u. a. die Erhöhung des in Aussicht gestellten Pauschalbetrages für Soloselbständige auf monatlich mindestens 1.180 Euro und eine Verlängerung der Novemberhilfen bis zum 31. Dezember 2020.

Denn angesichts der prekären Einkommenssituation der Betroffenen, ist die beschlossene Pauschale in Höhe von 25 Prozent des durchschnittlichen monatlichen Umsatzes viel zu niedrig und führt bei der Mehrheit der Künstler*innen und Kunstschaffenden zu einem monatlicher Zuschuss von um die 400 Euro. Damit lässt sich die Notsituation der soloselbstständigen Kunstschaffenden nicht verbessern.

Die vollständige Pressemitteilung:

Die 19 in der Allianz der Freien Künste organisierten Bundesverbände begrüßen, dass die Bundesregierung nach monatelangem Zögern Maßnahmen beschlossen hat, die sich speziell an die Gruppe der Soloselbstständigen richten. Soloselbstständige haben nun erstmalig die Möglichkeit, eine pauschale Wirtschaftshilfe des Bundes für den Zeitraum von sieben Monaten als Zuschuss in Anspruch zu nehmen.

Entgegen der öffentlichkeitswirksamen Darstellung verschiedener Bundesminister, sind die in Aussicht gestellten Hilfen kein Ersatz für den Unternehmer*innenlohn – so wie ihn die Fachminister*innen der Länder, der Kulturausschuss des Bundesrates, der Deutsche Kulturrat als Spitzenverband der Kulturverbände, die Allianz der Freien Künste, eine überwältigende Zahl von Fachverbänden aller Branchen und nicht zuletzt auch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien unisono für die von der Pandemie betroffenen Soloselbstständigen fordern.

Angesichts der prekären Einkommenssituation der Betroffenen, ist die beschlossene Pauschale in Höhe von 25 Prozent des durchschnittlichen monatlichen Umsatzes viel zu niedrig und führt in den Künsten zu Mini-Zuschüssen. Bei der Mehrheit der Künstler*innen und Kunstschaffenden übersteigt der Jahresumsatz selten die Grenze von 20.000 Euro. Oft liegt er deutlich darunter. Nimmt man diesen Wert als Grundlage, errechnet sich ein monatlicher Zuschuss von um die 400 Euro. Damit lässt sich die Notsituation der soloselbstständigen Kunstschaffenden nicht verbessern.

Die angekündigten Maßnahmen basieren nach wie vor auf der zu Recht kritisierten Logik, die Betriebskosten über Wirtschaftshilfen und die Lebenshaltungskosten über die sogenannte vereinfachte Grundsicherung zu kompensieren. Hier braucht es endlich einen Systemwechsel hin zu einem fiktiven Unternehmer*innenlohn im Rahmen der Corona-Hilfen des Bundes.

Die Idee, soloselbstständige Kunstschaffende mit einem monatlichen Pauschalbetrag zu unterstützen, kann nur dann funktionieren, wenn ein solcher Pauschalbetrag imstande ist, die wirtschaftliche Existenz der Soloselbstständigen zu sichern.

Die fehlende Einbeziehung der Expertise von Fachverbänden führt offensichtlich einmal mehr dazu, dass die als Hilfen konzipierten Instrumente des Bundes an der Arbeitsrealität in den Freien Künsten vorbeigehen! Die Allianz der Freien Künste fordert umgehende, ernstzunehmende Nachbesserungen bei den angekündigten Hilfen.

Die Allianz der Freien Künste fordert:

  • die Erhöhung des in Aussicht gestellten Pauschalbetrages auf monatlich mindestens 1.180 Euro
  • eine Verlängerung der Novemberhilfen bis zum 31. Dezember 2020, denn in Branchen mit langen Planungsvorläufen ist der Monat Dezember bereits jetzt verloren
  • die Sicherstellung, dass bei den Novemberhilfen alle selbstständigen Kunstschaffenden zur Gruppe der direkt Betroffenen gezählt werden
  • eine radikale Vereinfachung der Grundsicherung für die Dauer der Pandemie (Wegfall der Bedarfsgemeinschaft, Wegfall der Vermögensprüfung, Wegfall des Bewerbungszwanges, Wegfall des Mobilitäts-Verbotes etc.)
  • eine kurzfristige Aufstockung von bereits jetzt stark überzeichneten Förderprogrammen der BKM im Rahmen von NEUSTART KULTUR (Kultur-Milliarde)
  • eine ernstzunehmende Einbeziehung der Branchen- und Fachverbände auf Bundesebene bei der Ausgestaltung von Hilfs- und Fördermaßnahmen
  • einen überparteilichen, die Fachverbände einbeziehenden Runden Tisch Kunst und Kultur in der ersten Jahreshälfte 2021

Der Allianz der Freien Künste gehören folgende 19 Verbände an:

Aktion Tanz – Bundesverband Tanz in Bildung und Gesellschaft, der Bund der Szenografen, der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler, der Bundesverband Freie Dar­stellende Künste, der Bundesverband Theater im Öffent­li­­­chen Raum, der Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus, der Dachverband Tanz Deutschland, der Deutsche Tonkünstlerverband, die Deutsche Gesellschaft für Elektro­akus­tische Musik, die Deutsche Jazzunion, der Deutsche Kompo­nis­tenverband, der Deutsche Textdichter-Verband, FREO – Freie Ensembles und Orchester in Deutschland, die Ge­sel­lschaft für Neue Musik, die Hans-Flesch-Gesellschaft, das Paul-Klinger-Künstlersozialwerk, der Ver­band Deut­scher Pup­pen­theater, der Verband der HörspielRegie sowie die Vereinigung Alte Mu­sik.