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Grandmothers of the Future / Waltraud900 / Foto © Melanie Zanin
DWDW - Die Sache mit den Bäumen / Armada Theater / Foto © Armada Theater
Silke Z. / die metabolisten / Foto © Lucas Aal
SUITS / Kwarme Osei / Foto © Andreas Roehrig
Wetland / Katharina Senzenberger / Foto © Nathan Ishar
CAMPING PARAISO / ANALOGTHEATER / Foto © Nathan Ishar
UPSIDE DOWN / Theater Titanick / Foto © Metaorange Andreas Matthes
DREAM MACHINE / Anke Retzlaff / Foto © Lev Gonopolski
BLACK EURYDICE / kainkollektiv / Foto © Daniela del Pomar
LET’S SING ANOTHER SONG! / POLARPUBLIK / Foto © POLARPUBLIK
K.I.T.C.H.E.N. / Marlin de Haan / Foto © Bozica Babic
Störfall / disdance-project / Foto © Klaus Wohlmann
Boyband / notsopretty / Foto © Anna Spindelndreier
Recircling / Yana Novotorova / Foto © Heike Kandalowski
Praktisch Galaktisch / Daniel Ernesto Mueller / Foto © Heike Kandalowski
The Soul of the Zeit / PARADEISER / Foto © Hans Diernberger
back to the roots / Pottporus e.V. Renegade / Foto © Pottporus e.V.
Sonic Highway / MFK Bochum / Foto © Szenische Forschung
These are a few of my favorite things / äöü / Foto © äöü
The BIG Picture / Fetter Fisch / Foto © Thomas Mohn
HELLO TO EMPTINESS / MOUVOIR Stephanie Thiersch / Foto © Martin Rottenkolber
commonnorm / TachoTinta / Foto © Michael Zerban
Steinzeit Hautnah / Theater Titanick / Foto © Leon Hirsch

Bundesverband: BFDK wählt einen neuen und gleichberechtigten Vorstand

14.04.2021 Bei einer digitalen Klausur am 12. und 13. April 2021 tagte die ordentliche Delegiertenversammlung des BFDK. Als Teil einer umfassenden Strukturreform wurde erstmals ein gleichberechtigter Vorstand neu gewählt. Die neugeschaffene Konferenz der Mitgliedsverbände debattierte Verbesserungen bei der Abstimmung und Kommunikation im Kulturföderalismus. Zudem wurde mit der Evaluation der bisherigen Corona-Hilfsmaßnahmen und den Planungen für das Bundesforum im Herbst 2021 begonnen.

Der neue Vorstand kandidierte erstmals als Liste für einen gleichberechtigten Vorstand. Gewählt wurden die bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Anne-Cathrin Lessel (Sachsen) und Tom Wolter (Sachsen-Anhalt) und die vormaligen Beisitzer*innen Ulrike Seybold (Nordrhein-Westfalen) sowie Matthias Schulze-Kraft (Hamburg). Neu in der Vorstandsrolle ist Nina de la Chevallerie (Niedersachsen). Die bisherige Vorstandsvorsitzende Janina Benduski (Berlin), die Beisitzer*innen Harald Redmer (Nordrhein-Westfalen), Elisabeth Bohde (Schleswig-Holstein) und das assoziierte Vorstandmitglied Tobias Pflug (Bremen) kandidierten nicht erneut für ein Amt im Vorstand. Die Delegiertenversammlung dankte ihnen sehr für ihr ehrenamtliches Engagement, ebenso wie den assoziierten Expert*innen Alexander Opitz, Sonja Laaser und Axel Tangerding.

Das neue Vorstandsmitglied Nina de la Chevallerie zu ihrer Wahl: „Die Vorstandstätigkeit im BFDK reizt mich als freischaffende Theatermacherin sehr, ich stelle mich gerne der Aufgabe den Verband gemeinsam weiterzuentwickeln und mit den Herausforderungen der aktuellen Situation konstruktiv umzugehen. Mich beschäftigen dabei besonders die Fragen, wie Nachhaltigkeit, Inklusion und Diversität übergreifend in den vielen Bereichen der darstellenden Künste umgesetzt werden kann. Ich überwinde gerne Grenzen und freue mich darauf, diese Themen als echte Querschnittsaufgabe anzugehen!"

Die scheidende Vorstandsvorsitzende Janina Benduski verabschiedet sich: „Ich freue mich sehr, dass der Verband diesen mutigen Schritt gegangen ist und ich deshalb nach fünf Jahren im Vorsitz keine*n Nachfolger*in, sondern einem kollektiven Vorstand Erfolg und Freude bei der weiteren Arbeit wünsche. Der BFDK geht gut aufgestellt große neue Aufgaben an. Ich werde mich künftig als Vertretung von Berlin in der dringend notwendigen Arbeit am Kulturföderalismus in der neuen Konferenz der Mitgliedsverbände engagieren. Die Freie Szene der darstellenden Künste hat zwar bundesweit in der Wahrnehmung viel erreicht, aber zu welchem Preis? Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden noch lange spürbar sein. Jetzt gilt es, die Grundlagen für das Überleben und die Weiterentwicklung der vielfältigen freien Künste zu sichern.“

Während der Klausur diskutierten die Vertreter*innen der 16 Landesverbände und der 4 assoziiert-en Bundesverbände über die Auswirkungen der Covid19-Pandemie auf die freien darstellenden Künste. Die soziale Lage von Künstler*innen aber auch die Frage einer gerechten und unbürokratischen Fördersystematik haben an Brisanz gewonnen. Der BFDK setzt sich daher weiter für eine Verbesserung der sozialen Lage ein, u.a. in Rahmen eines neuen Projekts »SYSTEMCHECK«, welches ab Sommer 2021 die soziale Situation der Freischaffenden und sogenannten „hybrid-beschäftigten“ Künstler*innen in den darstellenden Künsten erforscht. Zudem wurden anlässlich der Vorstellung erster Zwischenergebnisse einer laufenden Evaluation der Unterstützungsmaßnahmen von Bund und Ländern Fragestellungen wie regionale Gerechtigkeit, die notwendige Abkehr von der Projektlogik und die Absicherung von künstlerischen Erwerbsbiografien debattiert. Diese Themen werden u.a. auch Gegenstand des Bundesforums sein, welches vom 14. bis 16. September in Berlin in Kooperation mit dem Fonds Darstellende Künste stattfindet.

Überblick: Struktur und Gremien des BFDK ab 2021

  • Der Bundesvorstand besteht zukünftig aus fünf gleichberechtigten Personen, die in einer Listenwahl aus Vertretungen der 16 Landesverbände gewählt werden. Der Vorstand fokussiert sich künftig auf seine Kernaufgabe als Kontroll- und Verantwortungsgremium für alle Aktivitäten des Verbands.
  • Die im November 2020 initiierte Ständige Konferenz der Mitgliedsverbände wird nach Auswertung der erfolgreichen Pilotphase weiterhin monatlich tagen. Das kontinuierliche Format für die 16 Landesverbände und bislang 4 assoziierten Bundesverbände ist eine strategisch-kulturpolitische Antwort der freien darstellenden Künste auf den Kulturföderalismus, ermöglicht inhaltlichen Austausch zu spezifischen Themen auf Landesebene und arbeitet an gemeinsamen Positionen aller Landesverbände.
  • Die inhaltliche Diskussion der Positionen des BFDK wird darüber hinaus künftig auch in thematischen Arbeitsgruppen erfolgen, in denen die Mitgliedsverbände ebenso vertreten sind, wie die fachliche Expertise von Künstler*innen und Einzelpersonen aus der Szene und welche durch die Geschäftsstelle aktiv unterstützt werden. Aktuell tätig sind derzeit die Arbeitsgruppen Diversität, Nachhaltigkeit, Kulturelle Bildung sowie Räume und Regionen.
  • Die Leitung der Geschäftsstelle wurde bereits im März 2021 von einer zweiköpfigen Geschäftsführung zu einem dreiköpfigen Leitungsteam erweitert. Damit wurde die Basis geschaffen, um gemeinsam mit dem gesamten Team der Geschäftsstelle die dringliche kulturpolitische Arbeit voranzutreiben und die aktuellen Projekte mit einem Gesamtvolumen von 5,87 Millionen Euro 2021 erfolgreich administrieren und umsetzen zu können.

Die neue Struktur ist eine partizipative und kooperative Antwort auf die wachsenden Aufgaben des BFDK. In zeitgemäßer Art und Weise sollen Wissenstransfer und -transparenz ermöglicht sowie übermäßige Einzelverantwortung vermieden werden. Die Freie Szene der darstellenden Künste verfügt bundesweit über außerordentlich viele intrinsisch hoch motivierte Personen, die bereits jetzt aktiv in den Vorständen und Strukturen der Mitgliedsorganisationen tätig sind und denen mit der Strukturreform ein weiteres Engagement auf Bundesebene ermöglicht werden soll. Damit kann künftig sowohl die Präsenz von Spezialist*innen in bundesweiten Gremien als auch die simultane Bearbeitung vielfältiger Themen in einer demokratischen und partizipativen Struktur erhalten und ausgebaut werden.

Nach der Veränderung ist vor der Veränderung: Der BFDK wird seine Strukturen auch weiterhin selbst überprüfen und weiterentwickeln. Nachdem eine Selbstverpflichtung zum Thema Gleichstellung bereits eine paritätische Besetzung aller Gremien und Leitungsebenen erreicht hat, wird ein Fokus künftig verstärkt auf der Diversitätsentwicklung der Strukturen des Verbandes liegen.

Quelle: Bundesverband Freie Darstellende Künste