Für den im Mai 2022 gewählten NRW-Landtag hat das NRW Landesbüro aktuelle Bedarfe der Freien Darstellenden Künste zusammengefasst. Auf dieser Seite finden sich unsere Positionen für NRW.
NRW verfügt über eine besonders reichhaltige und professionelle Freie Theater-, Tanz- und Performanceszene, die prägend für die Kulturlandschaft dieses Bundeslandes ist.
Mindesthonorare ermöglichen: Das Kulturgesetzbuch des Landes NRW bekennt sich zu fairen Honorarstandards für die Freie Szene. Um Mindesthonorare konsequent zahlen zu können, müssen die Projektfördertöpfe entsprechend wachsen.
Mindesthonorare als solche verstehen: Eine Mindesthonorarempfehlung setzt eine absolute Untergrenze. Künstler*innen, deren Karrieren fortgeschrittener sind, sollten entsprechend auch höhere Honorare ansetzen können.
Sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze stärken: Auch feste Arbeit ist für die Freie Szene wichtig: In landes-geförderten Einrichtungen sollten fair bezahlte und dauerhaft angelegte Arbeitsstellen ermöglicht und ausgebaut werden, um die Infrastrukturen der Szene nachhaltig zu stabilisieren.
Soziale Themen auf Bundesebene angehen: Den Einsatz der vorherigen Landesregierung auf Bundesebene für arbeits- und sozialpolitische Themen der Künstler*innen (KSK, Arbeitslosenversicherung, Altersabsicherung etc.) gilt es unbedingt fortzusetzen.
Konzeptionsförderung ausbauen: Als erste Stufe der überjährigen Förderung bedeutet die Konzeptionsförderung einen immensen Sprung zur verbesserten Absicherung und zur nachhaltigen künstlerischen Entwicklung. Sie gilt es als stabilen Mittelbau auszuweiten!
Gastspielförderung stärken: In der Förderlandschaft klafft eine Lücke im Bereich der Verbreitung von Produktionen über die ersten Aufführungen hinaus. Die beim nrw landesbuero tanz angesiedelte Gastspielförderung ist zu klein für die Größe von NRW.
Wiederaufnahmen ermöglichen: Eine Wiederaufnahmeförderung existiert derzeit nur pandemiebedingt. Diese Förderlücke führt dazu, dass herausragende Produktionen zu wenig gezeigt werden und primär an etablierten Spielorten in Metropolen stattfinden.
Freie Orte personell und infrastrukturell stärken: Spielstätten und Produktionshäuser sind entscheidende Knotenpunkte für das Funktionieren der gesamten Szene. Es gilt diese Orte zu ertüchtigen, da sie den Bedarf mit vorhandenen Ressourcen nicht ausreichend bedienen können.
Produktionsunabhängige Fördermodelle verstetigen: Das NRW-Künstler*innen-Stipendium war ein hilfreiches Instrument in der Krise und vorbildlich in der bürokratischen Abwicklung. Auch nach der Pandemie wird es eine direkte Künstler*innenförderung brauchen, um diverse Formen künstlerischen Arbeitens zu ermöglichen.