22. + 23. November 2024:
Workshop: Audiodeskription in den Darstellenden Künsten

Einführung in das Arbeits- und Experimentierfeld Live-Audiodeskription
Der zweitägige Workshop gibt eine Einführung in das Fachgebiet der Audiodeskription im Bereich der darstellenden Künste und umfasst dabei vor allem die Sensibilisierung für die spezifische Wahrnehmung visueller Ereignisse mit eingeschränktem Sehsinn. Neben einem theoretischen Überblick über das Tool „Audiodeskription‟ (Geschichte, Prinzipien, Funktionalität, Formen, Praxisstand) sowie dem Überblick über die einzelnen Schritte bei der Erstellung und Durchführung einer Audiodeskription, soll das Gelernte im nächsten Schritt in praktischen Übungen zur Anwendung kommen. Dabei werden u. a. unterschiedliche visuelle Formate in Beschreibung übersetzt (Kostüm/ Objekt/ Installation/ Projektionen/ Bewegung/ Aktion) sowie eine kurze szenische Audiodeskription erstellt und durchgeführt.
Der Workshop richtet sich an professionelle Theaterschaffende, Interessierte sowie Studierende insbesondere der Szenischen Forschung und ist für Einsteiger*innen geeignet.
Workshopleiterinnen: Sylvie Ebelt, Claudia Hemmis, Linda Wolf
Sylvie Ebelt
begann ein Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik und Romanistik, besuchte eine Theaterschule in Brüssel und absolvierte eine Ausbildung zur Hörfunkredakteurin. Sie arbeitet als freiberufliche Dramaturgin, u.a. am Consol Theater in Gelsenkirchen. Sie gehörte 2010 zum Gründungsteam der Hör.Oper am Musiktheater im Revier und erarbeitet dort gemeinsam mit blinden und sehenden Kolleg*innen ein kontinuierliches Angebot an audiodeskribierten Musiktheateraufführungen. Darüberhinaus erstellt sie Audiodeskriptionen für Film, TV, Schauspiel- und Performance-Produktionen und berät Teams bei der Umsetzung konventioneller und unkonventioneller AD-Projekte.
Claudia Hemmis
ist von Geburt an seheingeschränkt und gilt inzwischen als gesetzlich blind. Sie arbeitete in der Pflege und später als Lehrerin für Pflegeberufe. Durch ihre fortschreitende Sehbehinderung musste sie ihre Theaterbegeisterung aus jungen Jahren zunächst aufgeben. Über den Blinden- und Sehbehindertenverein Gelsenkirchen wurde sie 2010 ebenfalls Gründungsmitglied des Hör.Oper-Teams am Musiktheater im Revier und hat an zahlreichen Inszenierungsbeschreibungen mitgewirkt.
Seit einigen Jahren unterstützt und berät sie NRW-weit Audiodeskriptionsprojekte im Performancebereich und gibt ihre Expertise als Workshopreferentin weiter.
Linda Wolf
studierte Theaterwissenschaft und Philosophie (B.A.) und arbeitet als Integrationskraft mit einem blinden Studenten zusammen. Als Teil des Gründungsteams der Hör.Oper beschreibt sie seit 2010 Inszenierungen des Musiktheaters im Revier für Menschen mit Seheinschränkung. Inzwischen arbeitet sie hauptberuflich als Audiodeskriptorin für Film- und Fernsehproduktionen sowie Theater-, Ballett- und Performanceprojekte im gesamten deutschsprachigen Raum und begleitet Veranstaltungen als Live-Beschreiberin. In Beratung und Workshops unterstützt sie Gruppen und Theaterhäuser bei Pilotprojekten im AD-Bereich und begleitet deren Verstetigung und Professionalisierung.
Termin: Fr. 22.11.2024 + Sa. 23.11.2024, jeweils 10 - 16 Uhr
Ort: Blue Square, Kortumstraße 90, 44787 Bochum
Teilnahmegebühr: 40 € / 20 € (Mitglieder des LFDK und Studierende)
Nicht mehr buchbar
Der Workshop ist eine Kooperation des NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste e.V. und der Szenischen Forschung / Institut für Theaterwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum.
