Anrufen E-Mail schreiben
K.I.T.C.H.E.N. / Marlin de Haan / Foto © Bozica Babic
DREAM MACHINE / Anke Retzlaff / Foto © Lev Gonopolski
CAMPING PARAISO / ANALOGTHEATER / Foto © Nathan Ishar
Praktisch Galaktisch / Daniel Ernesto Mueller / Foto © Heike Kandalowski
commonnorm / TachoTinta / Foto © Michael Zerban
BLACK EURYDICE / kainkollektiv / Foto © Daniela del Pomar
LET’S SING ANOTHER SONG! / POLARPUBLIK / Foto © POLARPUBLIK
Boyband / notsopretty / Foto © Anna Spindelndreier
HELLO TO EMPTINESS / MOUVOIR Stephanie Thiersch / Foto © Martin Rottenkolber
Wetland / Katharina Senzenberger / Foto © Nathan Ishar
Steinzeit Hautnah / Theater Titanick / Foto © Leon Hirsch
Störfall / disdance-project / Foto © Klaus Wohlmann
SUITS / Kwarme Osei / Foto © Andreas Roehrig
DWDW - Die Sache mit den Bäumen / Armada Theater / Foto © Armada Theater
Grandmothers of the Future / Waltraud900 / Foto © Melanie Zanin
back to the roots / Pottporus e.V. Renegade / Foto © Pottporus e.V.
The Soul of the Zeit / PARADEISER / Foto © Hans Diernberger
Recircling / Yana Novotorova / Foto © Heike Kandalowski
UPSIDE DOWN / Theater Titanick / Foto © Metaorange Andreas Matthes
The BIG Picture / Fetter Fisch / Foto © Thomas Mohn
Silke Z. / die metabolisten / Foto © Lucas Aal
Sonic Highway / MFK Bochum / Foto © Szenische Forschung
These are a few of my favorite things / äöü / Foto © äöü

Strukturen sind kein Overhead.

Statement zu den drohenden Kürzungen in NRW im Bereich Theater und Tanz

Dortmund, 17.12.2024 In unserem Statement vom September 2024 haben wir den Entwurf der Landesregierung für den Kulturhaushalt 2025 noch als blaues Auge bezeichnet. Die Zahlen sprachen dafür, dass ähnlich wie im Vorjahr, der Haushaltstitel in dem die Freien Darstellenden Künste verankert sind, stabil bleibt und die Kürzungen von 5,5 Millionen Euro ausschließlich die sogenannte Stärkungsinitiative betreffen.

Nun erfahren wir aber kurz vor Jahresende, dass einige Projekte der Theater- & Tanzszene ab 2025 nicht mehr vom Land gefördert werden. Projekte, die sich in langjähriger Förderung befanden und das Förder-Aus nun zu einem Zeitpunkt erfahren, an dem es so gut wie nicht mehr möglich ist, alternative Mittel für das kommende Jahr einzuwerben.

Wir beobachten diese aktuellen Entwicklungen mit großer Sorge. Noch sind es zwar „nur“ einzelne Projekte, deren Kürzung bekannt wird. Da diese Absagen aber ohne erkennbare Systematik und öffentliche Kommunikation erfolgen, verunsichern sie die gesamte Szene im höchsten Maße. Die Tatsache, dass es zudem in wichtigen und großen Förderprogrammen wie dem Regionalen Kulturprogramm oder der Spitzenförderung zu Verzögerungen und Abweichungen von regulären Verläufen kommt, trägt nicht zur Beruhigung bei.

Vermutlich spielt hier das ressortübergreifende Unterfangen den „Förderdschungel NRW lichten zu wollen“ eine Rolle, denn auch in Plenarreden von Kulturministerin Ina Brandes ist zu hören, dass es darum gehe Verwaltung und Zwischenebenen zu reduzieren.

Grundsätzlich ist es sicher sinnvoll, gewachsene Strukturen immer auch einmal wieder zu befragen und ggf. neu zu sortieren. Derartige Prozesse sollten aber ohne Zeitdruck und unter Einbeziehung der Fachverbände stattfinden. Bei den Projekten, die nun bislang unseres Wissens gekürzt werden sollen, handelt es sich nämlich in keiner Form um übermäßigen Overhead - sondern um Projekte mit eher schlanken Strukturen aus der Szene für die Szene!

Die Kunst der freien Szene ist fluide und temporär und sie wird meist von Einzelakteur*innen und GbRs betrieben. Eine solche Szene kann ohne Netzwerkstrukturen, ohne Beratungs- und Unterstützungsprogramme, ohne Räume des Austauschs und der Zusammenkunft nicht leben. Und es entspricht der Vielgestaltigkeit der Szene, dass diese Netzwerke plural aufgestellt sind.

Wir solidarisieren uns mit Cheers for Fears, iDAS NRW und der internationalen tanzmesse nrw und setzen uns für eine Fortsetzung der Förderung ein. Ein Förderstopp gefährdet die Arbeit freier Theater- und Tanz- Künstler*innen vom Nachwuchs bis in die internationale Spitze – und schwächt damit die gesamte Freie Szene in NRW.

Zudem schließen wir uns den Forderungen des Kulturrates NRW nach einer zügigen und transparenten Kommunikation vollumfänglich an. Nur mit Offenheit kann auch in komplexen Zeiten Stabilität geschaffen werden.

NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste e.V.